Meteorologie
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Das Segelflugmeteorologische Praktikum im Bachelor 2025

18.09.2025

Gruppenfoto

Vom 9. bis 16. August 2025 fand ein traditionelles Element unseres Bachelor-Studienganges "Physik+Meteo", das Segelflugmeteorologische Praktikum. Zum ersten Mal in der seit 1982 andauernden Geschichte des Praktikums wurde dieses auf dem Flugplatz Friesener Warte in Hirschaid (Landkreis Bamberg) veranstaltet. Dieses Pflichtpraktikum Teil 2 wird als Exkursion in den praktischen Einsatz des Meteorologen bei der Thermikvorhersage für den Segelflugsport durchgeführt. Alle zwei Jahre nach dem Sommersemester sind zwei Jahrgänge Bachelorstudierender - heuer 17 Studierende - fachliche Betreuer der LMU, des DLR und des DWD und etwa 20 Segelflieger unserer Partner-Vereine aus Ingolstadt-Manching beteiligt.

Gruppenarbeit

Die Studierenden beschäftigten sich in Gruppen unter Anleitung und jeden Tag wechselnd zum einen mit Messtechnik und damit einhergehend der Darstellung, Aufbereitung und Interpretation von Messdaten. Mit dabei waren unter anderem eine umfassende Bodenmessstation, ein Ceilometer, Strahlungsbilanz-Sensoren, Radiosonden, ein mit Messinstrumenten ausgestatteter Modellflieger und ein Motorsegler. Weiter kümmerte sich eine zweite Gruppe um die Synoptik des Tages und der Folgetage. Hier konnten die Studierenden den Umgang mit Höhenkarten, Bodenkarten, Modellen und sonstigen Vorhersagetools erlernen und direkt für eine konkrete Vorhersage nutzen. Die dritte Gruppe beschäftigte sich mit sämtlichen Vorgängen in der Vertikalen, von der Thermodiagramm-Auswertung, über die gezielte Interpretation von Temp-Flügen, Modellflügen und Radiosonden, die Grenzschichtentwicklung, Stabilitätsanalyse, Wolken- und Konvektionsprognose bis hin zur konkreten Thermikvorhersage für den Segelflug.

Messstation_Radiosonde_Modellflieger_Motorsegler Der Praktikumstag begann für alle Beteiligten stets früh um 6 Uhr Lokalzeit mit Vertikalprofilmessungen von Modellflieger und Motorsegler. Um 6 UTC folgte die erste vor Ort gestartete Radiosonde nach. Anschließend begannen die oben beschriebenen wechselnden Gruppenarbeitsphasen, deren Erkenntnisse und Vorhersageergebnisse in je einem einstündigen Vormittags- und einem Abendbriefing allen Teilnehmenden von den Studierenden präsentiert und anschließend angeregt diskutiert wurden. Zwischenzeitlich wurden selbstverständlich weitere Daten erfasst, Radiosonden gestartet und Aufstiegsflüge vollzogen, sodass stets aktuelle Daten in die Gruppenarbeiten einfließen konnten. Die Wetterbeobachtung und somit visuelle Verifikation des Vorhergesagten durfte nicht fehlen. Abgerundet wurden die bereits gut gefüllten Tage durch die Möglichkeit für die Studierenden am Nachmittag bei den Segelfliegern mitzufliegen und damit vor allem die konkrete Segelflugprognose ganz unmittelbar zu verifizieren und am eigenen Leibe zu spüren. Diese spannende und für die meisten neue Erfahrung produzierte das ein oder andere grünlich eingefärbte, viel mehr aber strahlende Gesichter und tolle Fotos, die stets in den Briefings mit meteorologisch meist fundierten Erklärungen aufgegriffen wurden.

 

 

Segelflugzeuge

Artikel und Bilder von Isabel Petit, Sabine Rieß, Nikola Veljkovic, Tobias Zinner.